Der US-Inselstaat Hawaii soll zum Vorzeigeland der Nikotinfreiheit werden. Ein Gesetz könnte dafür sorgen, dass nur noch 100-Jährige Zigaretten kaufen dürfen. In den USA sterben jedes Jahr eine halbe Million Menschen an den Folgen ihrer Sucht.
Nichtraucher leben länger - und deshalb will ein Abgeordneter in Hawaii künftig nicht mehr nur junge Menschen, sondern alle unter 100 Jahren vor dem Rauchen schützen. Der Plan für ein weitgehend rauchfreies Leben kommt von Richard Creagan. Er ist Arzt und sitzt für die Demokraten im Repräsentantenhaus des US-Bundesstaates Hawaii. Sein Gesetzesvorschlag sieht vor, das Mindestalter für den Kauf von Zigaretten schrittweise zu erhöhen. Schon 2024 soll es bei 100 Jahren liegen, was einem Rauchverbot gleichkommt.
Creagan will mit dem Vorschlag "das tödlichste Produkt in der Geschichte der Menschheit" bekämpfen. Derzeit würden Raucher "von einer lächerlich bösen Industrie versklavt, die dazu eine Zigarette entwickelt hat, die hochgradig süchtig macht und hochgradig tödlich ist", sagte Creagan der Zeitung "Hawaii Tribune-Herald".
Nach geltendem Recht dürfen Menschen in Hawaii ab dem 21. Lebensjahr Zigaretten kaufen. Der Inselstaat hat damit schon jetzt die schärfsten Rauchergesetze der USA. Creagans Plan sieht vor, die Altersgrenze von 21 Jahren bis zum kommenden Jahr auf 30 Jahre zu erhöhen. 2021 soll sie dann weiter auf 40 Jahre erhöht werden, 2022 auf 50 und 2023 auf 60. Ab 2024 dürften dann nur noch Menschen, die das hundertste Lebensjahr vollendet haben, Zigaretten kaufen.
Pro Jahr sterben in den USA nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDCP fast 500.000 Menschen an den Folgen des Zigarettenrauchens. Es ist damit landesweit die Hauptursache für vermeidbare Erkrankungen und Todesfälle.